Manch ein Versicherungsnehmer entschließt sich irgendwann, sich von seiner Kaptial-Lebensversicherung zu trennen, um zum Beispiel finanzielle Engpässe infolge von Arbeitslosigkeit zu überbrücken, oder auch um die monatlichen Raten lieber in andere, gewinnbringendere Sparformen zu investieren.
Hierbei gibt es u.a. die Möglichkeit, die Lebensversicherung zu kündigen, oder aber diese zu verkaufen.
Nachteile einer Kündigung der Lebensversicherung
Neben dem Vorteil, dass man nach einer Kündigung natürlich keine monatlichen Raten mehr aufzubringen hat und – je nach nachdem wie lange die Lebensversicherung bestand – einen bestimmten Betrag ausgezahlt bekommt, hat die Kündigung einer Lebensversicherung eine ganze Reihe von Nachteilen. Zum einen wird der Versicherer bei einer Kündigung zunächst einmal seine Kosten geltend machen: hohe Stornogebühren werden fällig; Verwaltungskosten, Provisionen und eventuell vorhandene Risikozuschläge werden vom Auszahlungsbetrag abgezogen. Dieser kann sich durch fällig werdende Steuern (sofern die Lebensversicherung überhaupt schon Gewinne erwirtschaftet hat) noch weiter verringern.
Die Kündigung einer Lebensversicherung ist also so gut wie immer mit hohen Verlusten verbunden.
Daher sollte die Kündigung immer nur der letztmögliche Schritt sein, nachdem alle anderen, mit weniger Verlust verbundenen Möglichkeiten, versucht worden sind.
Schauen wir uns einige der Alternativen zu einer Kündigung der Lebensversicherung an. Zunächst einmal gibt es die Möglichkeit, die Lebensversicherung zu verkaufen.
Mögliche Vorteile des Verkaufs einer Lebensversicherungen gegenüber der Kündigung
Höhere Auszahlung als bei Kündigung
Bei einem Verkauf der Lebensversicherung bekommt der Versicherungsnehmer deutlich mehr ausgezahlt, als wenn er diese nur kündigt. Für gewöhnlich erhält der Versicherungsnehmer bei einer Kündigung noch nicht einmal die Einzahlungen, die er geleistet hat, zurück.
Steuerliche Vorteile
Wird eine Lebensversicherung innerhalb von 12 Jahren nach Vertragsabschluß gekündigt, so wird auf die bis zur Kündigung erwirtschafteten Zinserträge Kapitalertragssteuer sowie Solidaritätszuschlag fällig. Dies ist bei einem Verkauf der Lebensversicherung nicht der Fall, da die Lebensversicherung ja bestehen bleibt; lediglich der Versicherungsnehmer ist ein anderer.
Todesfallschutz bleibt meist erhalten
Bei einer Kündigung der Lebensversicherung erlischt grundsätzlich auch der Todesfallschutz. Bei einem Verkauf der Lebensversicherung aber, bleibt die versicherte Person meist dieselbe, der Todesfallschutz bleibt so erhalten.
Mögliche Nachteile und Risiken eines Verkaufs von Lebensversicherungen
Der Verkauf einer Lebensversicherung sollte grundsätzlich gut überlegt werden. Zwar bleibt in vielen Fällen der Todesfallschutz erhalten, falls im Vertrag aber auch eine Berufsunfähigkeitsversicherung oder eine Unfallversicherung enthalten sind, gehen diese beim Verkauf verloren. Wer nur eine kurze finanzielle Notlage überbrücken möchte, ist oft besser damit beraten, die Lebensversicherung lediglich zu beleihen – die genannten mitversicherten Risiken bleiben bei einer Beleihung der Lebensversicherung in vollem Umfang erhalten.
Ein weiteres Problem stellt die Tatsache dar, dass es am Markt einige unseriöse Anbieter für den Ankauf von Lebensversicherungen gibt.
Wie unterscheide ich seriöse und unseriöse Anbieter?
Grundsätzlich gilt: Wer seine Lebensversicherung verkaufen möchte, sollte sich niemals auf Kaufangebote einlassen, bei denen eine Ratenzahlung des Kaufpreises oder eine Auszahlung zu einem späteren Zeitpunkt vorgesehen ist.
Anbietern, die mit „traumhaft“ hohen Ankaufspreisen werben, bei denen man mehr herausbekommt, als man tatsächlich eingezahlt hat, ist ebenfalls mit Mißtrauen zu begegnen.
Im Zweifelsfall sollte man sich vor einem Kauf immer bei einer Verbraucherzentrale vor Ort über den Anbieter informieren.
Weitere Alternativen zur Kündigung Ihrer Lebensversicherung: